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Pankreatitis

Was ist eine Pankreatitis?

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Organ, das eine wichtige Funktion für Verdauung und Stoffwechsel hat. Sie produziert Verdauungsenzyme wie Amylase, Lipase, Trypsin oder Chymotrypsin. Diese Enzyme gelangen in den Dünndarm und spalten dort die Nährstoffe auf, damit sie ins Blut aufgenommen werden können. Außerdem produziert die Bauchspeicheldrüse die Hormone Insulin und Glukagon. Beide werden direkt ins Blut abgegeben und sind für die Regulation des Blutzuckerspiegels verantwortlich.
Bei der Pankreatitis handelt es sich um eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Sie kann einen akuten und chronischen Verlauf haben. Für beide Verläufe gibt es eine geeignete ernährungsmedizinische Betreuung. So kann eine Mangelernährung verhindert oder behandelt werden. Und bei einer schweren akuten Pankreatitis werden dadurch auch Krankheitsverlauf und Sterblichkeit positiv beeinflusst.

Wie sieht die Ernährungstherapie aus?

Die Ernährungstherapie der Pankreatitis ist abhängig vom Verlauf und Schweregrad der Erkrankung:
 

  • Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung, die einen leichten bis moderaten Verlauf nimmt, darf frühzeitig eine leichte Vollkost verabreicht werden. Eine künstliche Ernährung über eine Ernährungssonde oder Infusionen ist hier nicht nötig.
     
  • Anders sieht das bei einem schweren akuten Verlauf aus. Hier soll laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden mit einer enterale Ernährung begonnen werden. Diese erfolgt in der Regel über eine Magensonde. Empfohlen wird hochmolekulare Sondennahrung. Alle Nährstoffe sind noch in ihrer Ursprungsform enthalten und werden erst im Verdauungskanal aufgespalten. Wird diese Art der Sondennahrung nicht vertragen, kann eine niedermolekulare Sondennahrung verwendet werden. Hier sind alle Nährstoffe schon vorgespalten und können dadurch leichter vom Körper aufgenommen werden.
     
  • Die chronische Pankreatitis muss immer dann ernährungstherapeutisch behandelt werden, wenn die Bauchspeicheldrüse durch die anhaltende Entzündung nicht mehr genügend Verdauungsenzyme und/oder Hormone produziert. In diesem Fall wird die Ernährung der Organfunktion angepasst. Sollte trotz dieser angepassten Ernährung und der adäquaten Gabe von Verdauungsenzymen keine ausreichende Aufnahme von Nährstoffen erreicht werden, kann eine künstliche enterale Ernährung in Erwägung gezogen werden. Dabei sollte zuerst eine Standard-Sondennahrung verabreicht werden. Wird diese nicht gut vertragen, kann auf eine fettreduzierte beziehungsweise niedermolekulare Sondennahrung gewechselt werden. Bei Magenentleerungsstörungen erfolgt die künstliche Ernährung über eine nasojejunale Sonde. Sie wird über Nase, Rachen, Speiseröhre und Magen bis in den oberen Teil des Dünndarmes vorgeschoben. Ist die Sondenernährung über einen längeren Zeitraum notwendig, kann hierfür eine JET-PEG-Sonde verwendet werden. Das ist eine spezielle Ernährungssonde, die über die Bauchdecke direkt in den Magen gelegt wird und einen separaten Sondenschenkel besitzt, der bis in den oberen Teil des Dünndarmes reicht.